Mehr als 40 Prozent der bei uns vorkommenden Tiere und Pflanzen sind auf den Wald als Lebensraum angewiesen – gut 25 000 Arten! Durch strenge Gesetze sowie die nachhaltige Nutzung und Pflege des Waldes bietet dieser einen natürlichen und stabilen Lebensraum.
Unter «Waldbiodiversität» wird die Vielfalt der Lebensräume, der Arten und der Gene verstanden. Der Schweizer Wald bietet mit 120 Waldtypen eine enorme Lebensraumvielfalt, unter dem Einfluss verschiedener Höhenstufen, dem Klima und unterschiedlicher Bewirtschaftungsformen. Mitentscheidend für die Biodiversität ist das Schaffen von verschiedenen Strukturen und Vernetzungselementen. Dazu zählen insbesondere die Schaffung strukturreicher Waldränder und lichter Wälder (wo viel Sonne den Boden erreichen kann) sowie die Förderung von seltenen Baumarten, Biotopbäumen und Totholz. Das Ausscheiden von (unberührten) Wäldern, die den natürlichen Alterungsprozess durchlaufen können, ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der «Waldbiodiversität». Letzteres steht uns mit der Überarbeitung des Waldentwicklungsplanes bevor, wobei die Einwohnergemeinde wie auch die Burgergemeinde eine wichtige Rolle einnehmen.
Eine hohe Biodiversität ist zwar erstrebenswert, doch sie hat auch ihren Preis. Die Vielfalt zu fördern und auf den Artenschutz zu achten, erfordert in der Regel gezielte Eingriffe in der Waldbewirtschaftung; Mehraufwände (z. B. Strassensicherung oder erschwerte Holzernte) verursachen Kosten, und Nutzungsverzicht hat Mindererträge (weniger Holz und Produktionsfläche) für die Waldeigentümer zur Folge. Es darf und kann von den Waldeigentümern nicht erwartet werden, dass sie diese Dienstleistung für die Allgemeinheit freiwillig und völlig unentgeltlich erbringen.
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