Manche Waldbesitzer machen sich jetzt schon Sorgen, was passiert, wenn Grossfamilien am 24. Dezember den Wald zur virenfreien Stube umfunktionieren. Dass der Wald zum virenfreien Rückzugsort wurde, beobachteten die Förster schon während der ersten Welle mit steigender Besorgnis. Littering, wilde Feuerstellen, laute Musik und Festbeleuchtung bis weit in die Nacht hinein störten die Waldbesitzer und noch viel mehr die Tiere. Waldweihnachten als Alternative zu den üblichen Familienfesten in der guten Stube ist theoretisch eine gute Idee, das Potenzial der Störungen für die Tiere jedoch hoch. Im Winterhalbjahr, wenn die meisten Wildtiere aufgrund von Nahrungsknappheit und tieferen Temperaturen in einen Energiesparmodus umschalten, sind Störungen sehr heikel. Wenn Schnee liegt, benötigt jede Fluchtreaktion noch mehr Energie und schwächt die Tiere. Solange ein Weihnachtsfest im Wald eher im kleinen Rahmen, ruhig und besinnlich abläuft, spricht grundsätzlich nichts dagegen, jedoch bitte keine Spuren hinterlassen. Wer also den Wildtieren frohe Weihnachten gönnt, der hält sich nur auf den Waldwegen und bei offiziellen Feuerstellen auf, schmückt keine Bäume mit Lametta oder Kerzen, hält seinen Hund an der Leine und löscht am Schluss das Feuer ganz. Wir empfehlen, am Morgen nach der Waldfeier einen Kontrollgang zu machen, denn im Dunkeln übersieht man meistens etwas.Wald
Biodiversität
Mehr als 40 Prozent der bei uns vorkommenden Tiere und Pflanzen sind auf den Wald als Lebensraum angewiesen – gut 25 000 Arten! Durch strenge Gesetze sowie die nachhaltige Nutzung und Pflege des Waldes bietet dieser einen natürlichen und stabilen Lebensraum.
Unter «Waldbiodiversität» wird die Vielfalt der Lebensräume, der Arten und der Gene verstanden. Der Schweizer Wald bietet mit 120 Waldtypen eine enorme Lebensraumvielfalt, unter dem Einfluss verschiedener Höhenstufen, dem Klima und unterschiedlicher Bewirtschaftungsformen. Mitentscheidend für die Biodiversität ist das Schaffen von verschiedenen Strukturen und Vernetzungselementen. Dazu zählen insbesondere die Schaffung strukturreicher Waldränder und lichter Wälder (wo viel Sonne den Boden erreichen kann) sowie die Förderung von seltenen Baumarten, Biotopbäumen und Totholz. Das Ausscheiden von (unberührten) Wäldern, die den natürlichen Alterungsprozess durchlaufen können, ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der «Waldbiodiversität». Letzteres steht uns mit der Überarbeitung des Waldentwicklungsplanes bevor, wobei die Einwohnergemeinde wie auch die Burgergemeinde eine wichtige Rolle einnehmen.
Eine hohe Biodiversität ist zwar erstrebenswert, doch sie hat auch ihren Preis. Die Vielfalt zu fördern und auf den Artenschutz zu achten, erfordert in der Regel gezielte Eingriffe in der Waldbewirtschaftung; Mehraufwände (z. B. Strassensicherung oder erschwerte Holzernte) verursachen Kosten, und Nutzungsverzicht hat Mindererträge (weniger Holz und Produktionsfläche) für die Waldeigentümer zur Folge. Es darf und kann von den Waldeigentümern nicht erwartet werden, dass sie diese Dienstleistung für die Allgemeinheit freiwillig und völlig unentgeltlich erbringen.
Absage Treffen Waldbesitzerverband
Das für den 25. Juni 2021 vorgesehene Treffen des Waldbesitzerverbandes muss leider abgesagt bzw. auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
Burgergemeinde-Versammlung Montag, 10.05.2021 19:30
Kinder, raus in die Natur!
Stellen Sie sich vor, wie es sich anfühlt, durch einen Frühlingswald zu schlendern. Sie spüren den Wind auf der Haut und Ihre Nase ist überwältigt von all den Düften der Wildkräuter. Das Leben in der Natur beginnt wieder neu – die Insekten, Vögel und weitere Waldbewohner werden aktiv. Es gibt an jedem Baum und Strauch etwas zu entdecken, alle Sinne sind auf Empfang. Wie geht es Ihnen bei dieser Vorstellung? Sind Sie entspannt und auf Genuss eingestellt? Das ist normal, weil wir Menschen ein Teil der Natur sind und im Grund eine tiefe Verbundenheit zu ihr haben.
Besonders Kinder blühen im Wald richtig auf. Sie sind in Bewegung, all ihre Sinne werden subtil angesprochen und sie dürfen der eigenen Neugier folgend entdecken. Stück für Stück zieht die Natur sie in ihren Bann. Die Kinder lernen selbstbestimmt und machen existenzielle Erfahrungen. Fantasie und Kreativität werden angeregt und Gestaltungskompetenzen geschult.
Je mehr Sinne beim Lernen beteiligt sind, desto besser prägt sich einem Kind die neue Erkenntnis ein. Das beste Spielmaterial bietet die Natur. Der frühe und persönliche Kontakt zur Natur kann wichtige Weichen für das Leben eines Kindes stellen: eine tief empfundene Verbundenheit mit der Natur ist die Basis für ein positives Grundvertrauen in das Leben und weckt den Wunsch, die Erde zu schützen und als Erwachsener nachhaltig zu leben. Deshalb ein Appell an alle Eltern: Macht aus euren Kindern erfahrene Umweltschützerinnen und Umweltschützer.